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Serra da Estrela-Berghund

(Cão da serra da Estrela)

Serra da Estrela-Berghund: VALVERDE DA QUINTA DO ESPINHAL
geb. 20.07.2013.
Foto: Dorette Knobbe

02.10.2015 / D

FCI-Standard Nr. 173

ÜBERSETZUNG: Christina Bailey. Durch den VDH überprüft.

URSPRUNG: Portugal.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL-STANDARDES: 04.11.2008.

VERWENDUNG: Der Serra da Estrela Berghund wird als Wächter der Herden, Wach- und Begleithund, sowie als Zughund verwendet.

KLASSIFIKATION FCI:

Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde und andere Rassen.

Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde.

Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Seit längst vergangenen Zeiten ist dieser Hund in den Estrela Gebirgen ansässig. Der wirkliche Ursprung dieser Rasse jedoch verliert sich in grauer Vorzeit. Unabhängig davon ist diese Rasse eine der ältesten auf der iberischen Halbinsel. Man trifft diesen Hund von den ersten Vorläufern der Berge bis in die höchsten Alpweiden (bis auf 2000 m über dem Meeresspiegel), vor allem im Sommer, wenn nach der Schneeschmelze das Gras auf den Bergweiden wächst und das Vieh dort hinaufgetrieben wird, weil in den tiefer gelegenen Gebieten die übermäßige Hitze das Gras vollständig ausdörrt hat. Die zunehmende Anerkennung seiner Begabungen hat seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Verbreitung über die ganze Welt geführt.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Groß, molossoider Hund vom Mastifftyp. Es gibt zwei Haar-Varietäten: lang und kurz.

Rustikal, substanzvoll mit einem flotten Gangwerk und beeindruckender Haltung. Die Rasse hat einen aufmerksamen, ruhigen und ausdrucksvollen Blick; seine Erscheinung ist ausgewogen und harmonisch; diese traditionellen Eigenschaften haben die Rasse seit langer Zeit bekannt gemacht.

WICHTIGE PROPORTIONEN: Mäßig lang (sub-longilinear) mit Tendenz zu mittellang. Die Brusttiefe beträgt weniger als die Hälfte der Widerristhöhe. Der Fang und der Schädel sollten von ungefähr gleicher Länge sein; falls nicht, sollte der Schädel etwas länger sein.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Er ist ein unzertrennlicher Gefährte seines Hirten und ein ergebener Hüter der Herden; mutig beschützend gegenüber jeglichen Angreifern und Dieben. Wundervoller Hof und Hauswächter, misstrauisch gegenüber Fremden und typisch sanftmütig gegenüber seinem Herrn.

KOPF: Kräftig, mächtig und lang und im Profil gesehen leicht konvex. Gut angesetzt und von guter Proportion zum Körper, mit einem Schädel, der in gutem Verhältnis zum Fang steht; alle Teile sind perfekt harmonisch. Glatte Haut auf dem Schädel und den Wangen.

OBERKOPF:
Schädel: Gut entwickelt, gerundet, mit leicht auseinanderlaufenden oberen Längsschädelachsen, im Profil konvex, leicht entwickeltem Augenbrauenwulstbogen mit leicht auffälliger Stirnfurche, der Hinterhauptskamm ist wenig ausgeprägt.
Stopp: Wenig ausgeprägt, in ungefähr gleichem Abstand von der Nasenspitze wie vom Hinterhauptskamm.

GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Gerade und auf gleicher Linie wie der Nasenrücken. Gut geöffnete Nasenlöcher, groß und schwarz.
Fang: Lang, sich zur Nasenspitze zu verjüngend, aber nicht spitz; zum größten Teil gerade, aber zur Spitze hin leicht konvex.
Lefzen: Gut entwickelt, aber nicht dick; gut überdeckend, aber nicht überhängend; Schleimhaut von Mund und Gaumen sowie Lippenränder intensiv schwarz pigmentiert.
Kiefer / Zähne: Gut geschnittenes Gebiss mit gut entwickelten Kiefern, vollzahnig mit kräftigen, weißen, gut platzierten Zähnen und gutem Gebissschluss, vorzugsweise Scherengebiss, Zangengebiss akzeptiert.
Augen: Von mittlerer Größe, mit Tendenz zu klein, oval, gerade platziert, gleich groß und gut geöffnet mit einem aufgeweckten und ruhigen Ausdruck, vorzugsweise von dunkler Bernsteinfarbe. Eng anliegende Augenlider mit schwarzen Rändern. Augenbrauen leicht sichtbar.
Ohren: Auf mittlerer Höhe angesetzt; hängend, nach hinten fallend und seitlich am Kopf anliegend getragen, Innenrand der Ohren sichtbar (sogenanntes Rosenohr); dünn, dreieckig, an der Spitze gerundet; klein im Verhältnis zum Körper.

HALS: Kurz, gerade und dick; gut angesetzt und mit gutem Übergang zur Schulter; mit leichter, nicht übertriebener Wamme.

KÖRPER :

KÖRPER:
Obere Rückenlinie: FGerade, fast waagerecht.
Rücken: Vorzugsweise kurz, gut bemuskelt.
Lenden: Kurz, breit, gut bemuskelt und gut an der Kruppe angesetzt.
Kruppe: Leicht abfallend; kurz, breit und muskulös. Die Höhe bis zur Kruppe sollte gleich wie oder etwas mehr als die Widerristhöhe sein.
Brust: Gut gerundet ohne zylindrisch zu sein, breit, lang und tief.
Brust: Breit; tief, gut gerundet ohne zylindrisch zu sein, bis zum Ellenbogen oder etwas tiefer herabreichend.
Untere Profillinie und Bauch: Die untere Bauchlinie soll mäßig langsam progressiv vom Sternum zur Leiste hin ansteigen; Bauch nicht zu breit im Verhältnis zur Gesamtsubstanz des Tieres und sich harmonisch dem Körper anpassend.

RUTE: Auf mittlerer Höhe angesetzt, lang, dick; unterhalb der Horizontalen in der Form eines Krummschwertes mit einem Haken an der Spitze getragen. In Ruhestellung hängt sie natürlich zwischen den Schenkeln und reicht mindestens bis zu den Sprunggelenken; Bei Aufregung oder in der Bewegung, wird die Rute oberhalb der Horizontalen getragen, nach oben und nach vorne, dann seitlich und nach unten gebogen, ohne über der Kruppe getragen zu werden. Sie sollte gut behaart sein und befedert bei der Langhaar- Varietät.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND
Allgemeines:
Senkrecht mit starken Knochen und kräftigen Gelenken, mäßig offenen Winkelungen; mit freiem Gangwerk.
Vorderläufe: Gerade, parallel, lang mit kräftigen Knochen und fast zylindrisch geformt.
Vorderpfoten: In Proportion, weder zu rund noch zu lang, zwischen Katzen- und Hasenpfoten (nicht gespreizt), dick, eng anliegende Krallen mit reichlich Haar zwischen den Zehen und Ballen; dunkle Nägel, vorzugsweise schwarz, gut entwickelt; Ballen dick und hart.

HINTERHAND:
Allgemeines: Senkrecht mit starken Knochen und kräftigen Gelenken, mäßig offenen Winkelungen, mit freiem Gangwerk.
Sprunggelenke: Leicht tiefgestellt; mäßig offen gewinkelt, nicht ein- oder ausgedreht.
Hintermittelfuß: Senkrecht, fast zylindrisch. Einfache oder doppelte Afterkrallen möglich.
Hinterpfoten: Identisch zu den Vorderpfoten.

GANGWERK: Korrektes und freies Gangwerk.

HAARKLEID

HAAR: Kräftig, sehr reichhaltig; leicht grob, aber ohne übertriebene Härte, die Textur ist ähnlich wie Ziegenhaar.
Die Unterwolle besteht aus feinem Haar, kurz, reichlich und verwoben, normalerweise heller in der Farbe als das Deckhaar.
Langhaar Varietät: Glattes oder leicht gewelltes Deckhaar, an manchen Stellen ungleich. Es ist kürzer und dichter an den Läufen, unterhalb der Ellenbogen und an den Sprunggelenken, sowie am Kopf. An den Ohren wird es vom Ansatz bis zur Spitze hin zunehmend kürzer, dabei wird es dünner und weicher. Es ist länger an der Rute, die buschig, dick und befedert ist, am Hals und an der Kehle und an den Gesäßbacken, welche reichlich befedert sind, sowie an der Hinterseite der Vorderläufe.
Kurzhaar Varietät: Kurzes Haar, gleichmäßig am Körper, etwas kürzer am Kopf und an den Läufen, ohne Befederung.

FARBE:
Die folgenden Farben sind zulässig und werden als typisch angesehen:
- Einfarbig: Gelb, falbfarben und grau in allen Schattierungen;
- Wolfsgrau: Falbfarbene, gelbe und graue Töne, mehrheitlich in helleren und dunkleren Schattierungen.
- Gestromt: Falbfarbene, gelbe oder graue Grundfarbe mit schwarzer Stromung, eine dunkel gefärbte Maske typisch.
Weiße Abzeichen sind nur an den Enden der Vorder- und Hinterpfoten und im unteren Hals- und Brustbereich zulässig.

GRÖSSE UND GEWICHT:

Widerristhöhe: bei Rüden von 65 bis 73 cm
bei Hündinnen von 62 bis 69 cm
Toleranz: + 2 cm

Gewicht

Rüden: 45 bis 60 kg, Hündinnen: 35 bis 45 kg

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  • Allgemeines Erscheinungsbild: Generell schlechtes allgemeines Erscheinungsbild, zu dünn oder fettleibig.
  • Größe: Außerhalb der Standardgrößen, aber innerhalb der 2 cm Toleranz als obere Größe.
  • Kopf: Schmal, lang und spitz.
  • Augen: Hell.
  • Ohren: Falsch angesetzt, zu lang, dick oder gerundete Spitzen. Ganz flach hängend.
  • Rute: Über dem Rücken getragen. Das Fehlen des Hakens.
  • Farbe: Das Fehlen der schwarzen Maske.

SCHWERE FEHLER:

  • Verhalten: Hunde, die nervöse Anzeichen zeigen mit Tendenz zu Ängstlichkeit.
  • Nasenschwamm: Hell gefärbte Nasenöffnungen, oder teilweise unpigmentierter Nasenschwamm.
  • Ohren: Kupiert.
  • Rute: Kupiert oder Stummelrute.
  • Haar: Haar anders als der beschriebene Typ.
  • Größe: Rüden: Kleiner als 65 cm oder größer als 75 cm
    Hündinnen: Kleiner als 62 cm oder größer als 71 cm.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER:

  • Aggressive oder übermäßig ängstlich.
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
  • Typ: Atypisch.
  • Kopf: Sehr schmal, sehr lang und sehr spitz vollständiges Fehlen des Molosser Typs.
  • Gebiss: Vor- oder Rückbiß.
  • Augen: Glasauge oder Augen von unterschiedlicher Größe.
  • Rute: rutenlos (Anourie)
  • Haar: Haar ganz atypisch.
  • Farbe: Jegliche nicht im Standard erwähnte Farbe. Albinismus.

N.B.:

  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
  • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

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