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Castro Laboreiro Hund

(Cão de Castro Laboreiro)

Castro Laboreiro Hund
Foto: Elsbeth Jennings

FCI-Standard Nr. 170 / 09.02.2011

ÜBERSETZUNG: Christina Bailey / Originale Version (FR)

URSPRUNG: Portugal.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINALSTANDARDES: 04.11.2008.

VERWENDUNG: Wachhund, Schutzhund und Herdenhund

KLASSIFIKATION FCI:

Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde und andere Rassen.

Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde.

Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Als eine der ältesten Rassen der iberischen Halbinsel, hat er seinen Namen von dem Dorf Castro Laboreiro, welches in der Melgaço Gemeinde im extremen Norden von Portugal liegt und von wo er herkommt. Es ist eine rustikale bergige Gegend, die sich vom Minho Fluss bis zu den Peneda- und Soajo Bergen mit Höhen bis 1400 m hinstreckt. Es ist abgegrenzt von den Minho, Trancoso, Laboreiro und Mouro Flüssen.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Die Rasse ist von leichtem Mastiff Typ. Ein kraftvoller Hund von attraktiver Morphologie und sehr häufig mit eindrucksvollem Haar. Er hat einen strengen und ernsten Ausdruck und die Rustikalität eines Bergsteigers.

WICHTIGE PROPORTIONEN: Mässig lang (Sub-longilinear), mit einer Körperlänge die sich zur Widerristhöhe wie 7:6 verhält; die Brusttiefe ist etwas weniger als die Hälfte der Widerristhöhe.
Die oberen Schädel-Gesichts Linien sind etwas divergent. Der Fang ist etwas kürzer als der Schädel, d.h. das Verhältnis von Schädel zu Fang ist 6:5.

VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN): Ein verlässlicher und sanftmütiger Begleiter für seine Familie, ist er unbedingt als Herden Wachhund gegen Wolfsangriffe erforderlich, welche in der Ursprungsgegend dieser Rasse noch immer häufig vorkommen.
Durch seine konstante Wachsamkeit ist er ein idealer Wächter von allem anvertrautem Besitz, welchen er regelmässig patroulliert. Von edler Natur. Sehr wendig und aktiv, er kann Feindseligkeit zeigen ohne streitsüchtig zu sein. Er hat ein charakteristisches alarmierendes Bellen, beginnend mit einem tiefen Geräusch, welches zu einem tiefen Ton anwächst und in einem hohen anhaltenden Ton endet.

KOPF: Von mittlerer Grösse, eher fein als grob; glatt ohne dünn zu sein; gut entwickelte Haut aber ohne Falten; lang mit Tendenz zu Geradlinigkeit.

OBERKOPF:
Schädel: Mässig entwickelt, leicht hervorstehend und mässig breit. Die oberen Schädel-Gesichtsaxen sind leicht auseinanderlaufend dem Profil die Tendenz zu Geradlinigkeit gebend. Die Augenbrauenwulst ist leicht entwickelt mit einer fast unsichtbaren Stirnfurche; der Hinterhauptstachel ist nicht auffällig.
Stop: Nicht auffällig, liegt weiter von dem Hinterhauptstachel als von der Nasenspitze entfernt.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Gut entwickelt, im Anschluss an den Nasenrücken und gross. Gut geöffnete Nasenlöcher. Immer schwarz.
Fang: Lang, gerade, kräftig, allmählich zur Spitze zulaufend ohne eng oder zugespitzt zu sein.
Lefzen: Gut geformt mit mittleren und unauffälligen Mundwinkeln; nicht fleischig oder herunterhängend; die Schleimhäute des Gaumens und die Lefzen sind stark schwarz pigmentiert.
Kiefer/Zähne: Kräftig, gut bemuskelte und engschliessende Kiefer. Komplettes Gebiss, kräftige weisse Zähne, gut angepasst und gut im Kiefer plaziert; Scherengebiss; ein Zangengebiss kann zugelassen werden.

Backen: Flach, mässig zur Spitze des Fangs zusammenlaufend ohne sich zuzuspitzen.
Augen: Von mittlerer Grösse, mandelförmig, schräg, eben plaziert weder hervorstehend noch eingesunken.
Von brauner Farbe, welche von hellbraun bei den helleren Haarfarben bis zu dunkelbraun, fast schwarz, bei den dunkleren Haarfarben reicht. Der Ausdruck ist ein wenig streng. Schwarze Augenlider.
Ohren: Ziemlich hoch angesetzt, natürlich hängend parallel zu beiden Seiten des Kopfes. Dünn und fast dreieckig, an der Spitze abgerundet; von mittlerer Grösse (von gleicher Länge wie Breite). Während Aufmerksamkeit, sind die Ohren nach vorne gedreht.

HALS: Gut dem Körper und Kopf angepasst, dem Kopf eine stolze Haltung gebend; kurz; gerade; gut entwickelt und von proportionaler Dicke, ohne Wamme.

KÖRPER:
Obere Profillinie: Gerade oder leicht abfallend.

Widerrist: Gut in dem Hals und Körper plaziert.
Rücken: Mittlere Länge; kräftig, länger als die Lende.
Lende: Kurz; breit; gut bemuskelt; in harmonischem Zusammenhang mit der Kruppe.
Kruppe: Kurz; breit; gut bemuskelt mit einer sanften Neigung. Kann etwas höher als der Widerrist sein.
Brust: Oval geformt, mittlere Breite und Tiefe.
Untere Profillinie und Bauch: Beträchtlicher Anstieg vom Brustbein zum Unterbauch; der Bauch ist nicht üppig und zeigt einen deutlichen Unterschied zu der Linie zwischen dem Brustbein und der Bauchgegend..

RUTE: Natürlich; höher als üblich angesetzt; dick an der Basis; in Ruhe fällt sie runter bis zu den Sprunggelenken, nicht zu eng zwischen den befederten Backen hängend; Rute mit dichtem und langem Haar, speziell an der Unterseite, welches ihr ein dickeres Aussehen in der Mitte gibt, mit einer sehr haarigen Unterseite am dritten Teil der Rute.
Sie hat eine anmutige Schwertform und wird normalerweise tief getragen; falls das Tier aufgeregt ist, erhebt sich die Rute über die Rückenlinie, nach vorne und etwas zur Seite geneigt aber niemals so tief, dass sie den Rücken berührt.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND: Kräftig und gut bemuskelt. Von vorne und von der Seite gesehen sehr gerade; gut entwickelter Knochenbau.
Schulter: Gut entwickelte Gelenke. Mittlerer Winkel zwischen dem Scapula-Humeral Gelenk.
Oberarm: Gut entwickelt mit kraftvoller Muskulatur.
Unterarm: Gerade und allmählich von oben spitz in den Vordermittelfuss übergehend; gut entwickelte Knochen, von leicht zylindrischer Form.
Vordermittelfuss: Nicht zu lang oder zu geneigt.
Vorderpfoten: Proportional zur Grösse und mehr rund als lang, katzenähnlich; mit dick, eng geschlossenen Zehen, natürlich gewölbt, nicht aus- oder eindrehend; gut entwickelte Nägel, schwarz oder dunkelgrau, glatt, hart und mässig abgenutzt. Dicke und harte Ballen

HINTERHAND: Kräftig und gut bemuskelt. Von vorne und von der Seite gesehen sehr aufrecht; gut entwickelte Knochen.
Oberschenkel: Gut entwickelt mit kraftvoller Muskulatur, leicht von hinten zu sehen.
Knie: Mässig offener Winkel des Femoro-Tibial Gelenks.
Unterschenkel: Gut entwickelte Knochen, gut bemuskelt.
Sprunggelenk: Hoch; die Hackenlinie neigt sich leicht nach vorne; gut entwickelte Gelenke und mässig offener Tibio-Tarsal Winkel.
Hintermittelfuss: Gut entwickelte Knochen, etwas zylindrisch in der Form. Darf einzelne oder doppelte Afterkrallen haben.
Hinterpfoten: Identisch zu den Vorderpfoten.

GANGWERK: Das Gangwerk ist gleichmässig und leich, mit Beinen, die sich parallel zu der mittleren Körperlinie bewegen. Die häufigsten Gangarten sind der natürliche Schritt und manchmal ein leichter schlendriger Trab; nur mit einem wichtigen Grund wird er schneller (Trab oder Galopp) laufen.

HAARKLEID

HAAR: Kurzes Haar am Körper (ungefähr 5 cm); ohne Unterwolle. Etwas stumpf, glatt, flach an den meisten Körperteilen und sehr dick; generell ist es kürzer und dichter am Kopf und an den Ohren, wo es dünn und weich ist und an den Gelenken unterhalb des Ellenbogens und des Sprungelenks. Das Haar ist dick und lang an den Gesässbacken, welche sehr behaart sind: dicht, abweisend und etwas harte Textur.

FARBE: Die häufigste ist die Wolfsfarbe und die am meisten bevorzugte ist die "Bergfarbe", von den Einheimischen so benannt und als ethnische Eigenschaft von den Züchtern in Castro Laboreiro angesehen. Es ist ein gestromtes Haar mit einer Grundfarbe von verschiedenen Grautönen, überzogen mit helleren und dunkleren Schattierung von schwarz gestromt. Es ist typisch mit Haar von drei verschiedenen Farben, welche von kiefernuss bis zu rötlich und mahagoni reicht. Die Stromung kann hellere und dunkleröe Schattierungen an verschiedenen Stellen des Körpers haben; dunkler am Kopf, Rücken und Schultern; mittel-dunkel am Krper, Kruppe und Oberschenkel und heller am Bauch und den unteren Teilen der Gelenke. Ein kleiner weisser Fleck an der Brust ist erlaubt.

GRÖSSE UND GEWICHT:

Widerristhöhe:
Rüden: 58 – 64 cm (mit einer Toleranz von + 2 cm)
Hündinnen: 55 – 61 cm (mit einer Toleranz von + 2 cm)
Gewicht:
Rüden: 30 – 40 kg
Hündinnen: 25 – 35 kg

FEHLER:

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  • Verhalten/Charakter: Hunde, die Anzeichen von Ängstlichkeit oder Misstrauen zeigen
  • Kopf: Zu voluminös, knochig oder fleischig, zu schmal, lang oder zugespitzt.
  • Ohren: Untypisch angesetzt, zu gross, fleischig oder rund.
  • Farbe: Kleiner weisser Fleck ausserhalb der Richtlinien des Standards.

SCHWERE FEHLER:

  • Augen: Gelb, lose Augenlider.
  • Rute: Jagdhornförmig, Ringelrute oder mit einer Harke an der Spitze.

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:

  • Verhalten/Charakter: Aggressive oder übermässig ängstliche Hunde.
  • Schädel/Fang: Zusammenlaufende Längsaxen des oberen Gesichtsschädels.
  • Nasenschwamm: Jede andere Farbe als schwarz.
  • Kiefer: Vor- oder Rückbiss.
  • Augen: Glassauge oder verschiedene Grössen.
  • Taubheit: Angeboren.
  • Rute: Kupiert oder rudimentär. Schwanzlosigkeit.
  • Farbe: Albino. Gescheckt oder sehr verschieden vom Rassetyp.
  • Grösse: Über- oder Untergrösse.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

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